Definition
„Brainstorming (ursprünglich using the brain to storm a problem) ist eine oft einsetzbare Methode, um Ideen, Vorwissen und Assoziationen zu einem Thema zu sammeln, die im Verlauf eines Lehr- und Lernprozesses wichtig werden können.“
(Reich, K. (Hg.): Methodenpool. In: url: https://www.uni- koeln.de/hf/konstrukt/didaktik/brainstorming/frameset_brainstorming.html)
Kurzbeschreibung
Brainstorming ist eine Einstiegsmethode, in der man sich frei zu einer Thematik äußern darf. Dazu benötigtes Vorwissen wird mit eingebracht, Ideen und Ansichten werden geäußert. Es werden auch aufkommende Fragen gestellt. Die Äußerungen zu einer vorhergestellten Frage werden weder bewertet noch kritisiert oder kommentiert und werden beispielsweise auf einer Tafel festgehalten.
(vgl.Mattes, 2011, S.102)
Ziele der Methode
- Der Einsatz der Methode soll zur Ideenfindung in Gruppen beitragen. Kreative Ansätze, Ideen und vielfältige Sichtweisen sollen gefördert werden, was zu Vorschlägen zur Lösung eines bestimmten Themas oder Problems führen kann.
- Brainstorming soll Kreativität, Spontaneität und das Sammeln von Ansätzen fördern.
- Eine offene und produktive Arbeitsatmosphäre, die innovative Denkanstöße liefert, soll entstehen.
- Lernmotivation soll ohne Druck gefördert werden.
- Neue Lerngegenstände sollen mit bereits Bekanntem verbunden werden
(vgl.Mattes, 2011, S.102)
Ablauf
Vorbereitung:
Die Lehrkraft legt ein klares Thema oder eine konkrete Fragestellung fest, zu der Ideen gesammelt werden sollen. Eine Struktur für die Sammlung der Ideen wird vorbereitet. Möglichkeiten können hier ein digitales Tool oder eine Tafel sein. Die Regeln für das Brainstorming werden im Vorfeld von der Lehrkraft genannt. Ein/e Leiter/in für das Brainstorming wird festgelegt. Dies kann die Lehrkraft oder Schüler*innen sein.
Durchführung:
In dieser Phase, der Sammelphase, äußern die Schüler*innen alles, was ihnen einfällt, und die Leitung oder sie selbst schreiben die Ideen mit.
Abschluss:
Dies ist die Ordnungsphase. Hier werden die gesammelten Ideen und Antworten gesichtet und in Kategorien geordnet. Es wird sich hier tiefergehender mit den gegebenen Antworten auseinandergesetzt.
(vgl.Mattes, 2011, S.102)
Ablaufstrahl
Materialien
- Tafel
- Plakat oder digitales Tool (zur Sammlung und Strukturierung der Ideen)
- Stifte
Dauer
Vorbereitungszeit: ca. 5–10 Minuten
Durchführungszeit: Je nach Gruppengröße, Alter und Thema ca. 10–30 Minuten
Einsatzmöglichkeiten
Alter: universell einsetzbar
Fächer: universell einsetzbar
Gruppengröße: für alle Gruppengrößen geeignet
Vorteile
- Die Lehrkraft kann die Methode gut planen und zeitlich genau begrenzen. (Mattes, 102)
- Die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit steigt, weil nicht bewertet wird.
- Eine positive und produktive Arbeitsatmosphäre entsteht.
- Kreativität und das freie Denken werden gefördert.
- Die Methode kann gut als Routine verwendet und in den Unterricht inkludiert werden.
(vgl.Mattes, 2011, S.102)
Nachteile/Herausforderungen
- Unnötige, offensichtlich falsche oder provokative Äußerungen können die Reibungslosigkeit beeinflussen und das Lernklima stören.
- Bis zur ersten Äußerung kann es ein wenig dauern, da Unsicherheit herrschen kann.
- Die Gefahr, dass einige Schüler*innen dominieren und andere in den Hintergrund geraten.
- Die Ideen könnten sehr allgemein oder oberflächlich formuliert sein, anstatt tiefgehender zu sein.
Wichtig für das Brainstorming sind die gezielte Anleitung und Nachbereitung, damit maximaler Nutzen aus der Methode gezogen werden kann.
(vgl. Mattes, 2011, S.103)
Wichtige Fragen für die Methode
- Ist die Fragestellung klar formuliert und regt sie kreative Ideenfindungen an?
- Werden Schüler*innen aktiv einbezogen?
- Wird eine sinnvolle Nachbereitung durchgeführt?
- Können Ideen zusammengefasst oder in Kategorien unterteilt werden?
- Gibt es Ideen, die weit weg von der vorgegebenen Thematik sind?
Unterstützungsmöglichkeiten
- Kartenabfrage hilft, dass jede/r zu Wort kommt, indem jede/r Einzelne/r die Ideen auf eine Karte aufschreibt
- Keine Bewertung oder Kritik – je mehr Ideen gefunden werden, desto besser
- Weitere Fragen können zur Ideenfindung beitragen, wie zum Beispiel: „Hat jemand eine Idee, die daran anknüpft? Was fällt euch spontan darauf ein?“
- Alle Schüler*innen werden durch direktes Ansprechen angesprochen: „Was denkst du dazu, Lea?“
(mithilfe von ChatGPT)
Praxisbeispiel
In der 8. Klasse an einer Mittelschule:
Es sollen Ideen für das kommende Schulfest gesammelt werden.
Vorbereitung:
Das Thema „Schulfest“ wird an die Tafel notiert und es wird die Frage: „Welche Aktivitäten, Programme oder Spiele können wir für das Schulfest organisieren?“ gestellt. Die Methode Brainstorming ist der Klasse schon bekannt. Falls die Klasse die Methode zum ersten Mal durchführt, ist eine Erklärung über Ablauf und Regeln wichtig. „Jede Idee ist willkommen. Kritik an Ideen ist hier nicht erlaubt. Es sollen so viele Ideen wie möglich gesammelt werden.“
Durchführung:
Die Lehrkraft eröffnet das Brainstorming: „Denkt an verschiedene Aktivitäten. Haut einfach Ideen raus.“ Die Schüler*innen äußern nacheinander die Ideen, die mitgeschrieben werden. Es werden Vorschläge wie Hüpfburg, Tombola gemacht. Die Sammelphase wird beendet, als keine Ideen mehr vorgeschlagen wurden.
Abschluss:
Die gesammelten Ideen werden in Kategorien geordnet und die Klasse stimmt ab, welche Ideen realistisch umsetzbar und weiter zu verfolgen sind: „Ich finde die Idee mit dem Escape Room zu aufwendig.“ – „Die Hüpfburg ist eine sehr gute Idee, die sollten wir weiterverfolgen.“
(mithilfe von ChatGPT)
Podcast by NotebookLM®
Diesmal geht es um die Methode Brainstorming. Eine altbekannte Methode kurz und knapp zusammengefasst:
Quellen